„Fein lustig bleiben“ – Zentralgottesdienst in der Christuskirche zum Reformationsfest

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Im Vertrauen auf Gott in den Wirren der Welt „fein lustig bleiben“ war ein zentraler Gedanke des Gottesdienstes zum Reformationsfest am 31. Oktober in der Christuskirche. Er entstammte dem Psalm 46, den die Gottesdienstbesucher gemeinsam beteten. KMD Christian Schauerte stimmte am Klavier mit dem Lied „Nun freut euch, lieben Christen g’mein“ darauf ein. Im folgenden Gebet bat Pfarrer Reinhard Lohmeyer um Stärkung für die Veränderung der Welt. Die Lesung der Seligpreisungen aus dem 5. Kapitel des Matthäus-Evangeliums trugen Konfirmanden vor. Die Gemeinde antwortete mit dem Glaubensbekenntnis.

Der Predigttext zum Reformationstag war ein Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Philipper, über die Liebe Gottes zu allen Menschen und Martin Luthers Prinzip, dass Freiheit und Verantwortung Geschwister sind. Doch Ideal und Wirklichkeit klaffen auseinander. Daher gehe es am Reformationstag um Erneuerung unseres Lebens und die Wahrnehmung der Herrlichkeit Gottes in herausfordernden Zeiten. Barmherzigkeit, die Begleitung von Menschen auf der Flucht, Einsatz für Klimaschutz und Gerechtigkeit sowie die Befolgung der Corona-Regeln sind derzeit Gehorsam gegenüber Gott. Er solle fröhlich, gelassen und entspannt geübt werden, gab Reinhard Lohmeyer den Gläubigen mit auf den Weg.

Die Kirchen und Gemeindehäuser bleiben vorerst geöffnet, alle Gruppen sind jedoch angehalten ernsthaft zu prüfen, ob ihre Treffen notwendig sind. Die Regeln im Rahmen der Schutzkonzepte müssen eingehalten werden. Der Glaube sei ein fester Anker, der Zuversicht, Gelassenheit und Freude schenkt. „Gott ist da, um uns heil zu machen“, predigte der Pfarrer.

Die Corona-Krise biete auch Chancen: Es gebe nicht die platten Ablenkungen und flachen Verdrängungen wie sonst: Kein Halloween, kein Karneval, keine Weihnachtsfeiern, die mit dem Ursprung des Festes meist nichts zu tun haben. An deren Stelle könnten Ruhe und Stille treten, ein gutes Buch, trauern oder länger schwelende Konflikte angehen. Der November ist ein Geschenk für die Heilung der Seele. Wir könnten das coronabedingte Geschenk des Novembers mit Freude annehmen, im Advent wird das Leben wieder heller mit Weihnachten als dem Höhepunkt, von dem an dann die Tage auch wieder länger werden, so Lohmeyer.

Luthers Prinzip der Eigenverantwortung, das selten so breite öffentliche  Relevanz gefunden hat wie in diesen Corona-Wochen, bedeute, Notwendiges als innere Herzenspflicht zu tun und den gegenwärtigen Corona-Marathon mit langem Atem und ohne Furcht locker, leicht und fröhlich zu bestreiten. Mit Fröhlichkeit geht alles leichter. 

Das Kirchenlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ nahm wieder Bezug auf Psalm 46. – Fürbitten, Vaterunser und als letztes Lied „Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich“ von Paul Gerhardt beendeten den konzentrierten Gottesdienst in merkwürdiger Zeit.