Ein Plädoyer für Menschlichkeit

Kategorien: Ehrenamt,Kinder&Jugend

Im Theaterstück „Flüchtig“ wird die Geschichte von Lorentine (Ida Laube) und Elikia (Svea Böttcher) erzählt. Sie wagen die Flucht aus dem Rebellenlager eines afrikanischen Landes, in dem Kinder zu Soldaten ausgebildet werden. Verrohung und sexuelle Gewalt sind dort alltägliche Erfahrung. Die Entbehrungen der Flucht – Hunger, Durst und Hoffnungslosigkeit  – bringen sie an die Grenzen ihrer Kräfte. Sie sind 9 und 13 Jahre alt, als sie ihr Ziel erreichen und in Sicherheit sind. In einer zweiten Erzählebene tritt Krankenschwester Angelina (Laura Münstermann) vor eine „Kommision“ und berichtet, was sie bei der Betreuung der Mädchen erfahren hat. Beide Perspektiven machen deutlich, welche enormen Schäden Kriegserlebnisse Kindern zufügen – seelisch und körperlich.

Das Theaterstück sei beispielhaft für persönliche Schicksale von Flüchtlingen, die heute bei uns sind, hatte Theaterleiter Robert Rickert erklärt. Den Besuchern im Pauluszentrum wurde bei der Aufführung des Rabatz-Theaters und der Sing- und Chorschule Lengerich einiges zugemutet, doch all diese Gräueltaten tragen sich täglich in Krisengebieten dieser Welt zu. „Die Musik soll den Effekt des Theaterstückes weiterführen“, stellte Chorleiter Christoph Henzelmann fest. Die Jugendlichen sangen Filmmusik aus „Schindlers Liste“, Songs aus dem Musical „Les Misérables“ und Bob Chilcots „A Little Jazz Mass“. Begleitet wurde der Chor von Andreas Backmann (Geige), Werner Biedenkamp (Gitarre) und Vincent Pufalla (Schlagzeug). Lang anhaltender Beifall belohnte die Darsteller für ihre starke Vorstellung. Spenden der Zuschauer in Höhe von 320 Euro kommen der Flüchtlingshilfe Laggenbeck zugute.