Solidarität mit Menschen auf der Flucht

Kategorien: Ehrenamt

Im Münsterland beteiligten sich am 05. Juni zahlreiche Lokalgruppen der „Seebrücke“-Bewegung an einer Fahrrad-Demonstration. Damit wollten sie einen sichtbaren und lauten Protest gegen den Kurs der Bundesregierung und der Europäischen Union in der Flüchtlings- und Migrationspolitik zum Ausdruck bringen, betonten die Organisatoren. Sie kämpfen für den Beitritt ihrer Kommunen zum Städtebündnis „Sichere Häfen“ und fordern die Entkriminalisierung der Seenotrettung sowie neue staatliche Rettungsmissionen.

In Ibbenbüren hatte die örtliche Lokalgruppe der „Seebrücke“ unter dem Motto “Ziel: Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden! Leben retten!” im Anschluss an die Fahrrad-Sternfahrt eine Kundgebung vorbereitet. Die Teilnehmer brachten dort zum Ausdruck, dass ihnen die Geschehnisse an den Außengrenzen Europas und in Flüchtlingslagern wie Moria nicht egal sind.

Pfarrer i. R. Reinhard Paul von der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren freute sich, dass auch die Kirchen Platz in der Initiative haben, denn sie sind an vielen Stellen in deren Aktivitäten eingebunden, beispielsweise in den „Cafés International“ oder im Arbeitskreis Asyl. „Wir wissen, dass Tausende auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken sind, wir kennen die Bilder“, mahnte er. Trotzdem lasse sich die Mehrzahl der Menschen nicht dazu bewegen, diesem Elend ein Ende zu bereiten. Es müsse einfach mehr getan werden. Er selbst finde das Geheimnis, dass Menschen sich mit Verstand und Herz bewegen, in der Gestalt des Menschensohnes Jesus, sagte der Pfarrer. Er erklärte den Zuhörern, dass es im Christentum, Islam und Judentum gleichermaßen heißt: „Wer einen Menschen rettet, der rettet die Welt“.

Stephanie Siekmann aus Ibbenbüren erklärte das Ziel der „Seebrücke-Gruppen“. Sie handeln in der Überzeugung, dass das sogenannte „Flüchtlingsproblem“ gelöst werden kann, wenn alle mithelfen. Svea Nitsche führte ein Interview mit Kusai Alkfieri, der aus Syrien geflüchtet war. Peyman Bahrami lebt seit seiner Flucht aus dem Iran als Asylbewerber in Deutschland. Er schilderte ausführlich gute und schlechte Erfahrungen auf seinem Weg, die nachdenklich machten.

 Bildunterschrift: Pfarrer i. R. Reinhard Paul aus Ibbenbüren engagiert sich selbst stark in der Flüchtlingsarbeit und unterstützt die Initiative „Seebrücke“.