Hier steh ich…! – Luther kommt ins Wanken.

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Beeindruckender Vorstellungsgottesdienst in der Christuskirche

Die Orgel setzt ein. Bauleute mit Helm und Warnweste spannen ein rotweißes Absperrband. Spannungsreiche Musik. Bodyguards schirmen den Bereich in der Mitte der Kirche ab. Die Gemeinde sitzt wie in Flügeln eines Windrades auf die offene Mitte bezogen. Dann: Luther wird in die Kirche hineingetragen und professionell aufgestellt. Hier steh ich…! – Ein überraschungsreicher Auftakt mit einem besonderen Gast. – Engagiert und konzentriert führten die Konfirmanden durch den vollständig von ihnen selbst gestalteten Gottesdienst. 24 Smilies wurden von farbenfroh gekleideten Konfis auf den Luther geklebt für jeden Satz, der die Seele stärkt: „Das machst du gut!“ – „Ich hab dich lieb!“ – … Dann Tintenkleckse für jeden Satz, der die Seele runterzieht. „Mit dir möchte ich nichts mehr zu tun haben.“ – „Meine Mutter lässt mich einfach im Regen stehen und sagt: das Gespräch ist beendet. Fertig. Das macht mich wütend.“ Dunkle Gestalten erdrückten die farbenfrohen, die am Ende auf dem Boden liegen. Stille. Luthers Lied „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ erklang solistisch. Der große und starke Luther geriet ins Wanken. Dumpfe Aufpralltöne durchdringen den Raum. Luther drohte zu kippen. – Dichte Atmosphäre. Kein Rascheln. Kein Hüsteln. Stille.  – Dann standen die farbenfrohen einer nach dem anderen wieder auf, beklagten sich bei ihrem Gott, baten um Lösungen ihrer Probleme und Konflikte und hörten gute Worte – Konfirmationssprüche aus der Bibel – um am Ende im Kreis fest und fröhlich stehend mit der Gemeinde ihren Glauben an den die Menschen liebenden und stärkenden Gott zu bekennen.
Ein spannungsgeladener Bogen, exzellent dargestellt und in klarer Sprache vorgetragen. Auch das Abendmahl wurde von den Konfirmanden eingesetzt und ausgeteilt wie auch der Schlusssegen.
Am Ende gab es lang anhaltenden Applaus, eine tolle Anerkennung für einen großartigen Vorstellungsgottesdienst im Reformationsjahr 2017. Am Ausgang verteilten die rund 250 Besucher reichlich Lob. Luther wurde wieder hinausgetragen. Ohne Warnweste. „Hier steh ich…! Mit reichlich Smilies behaftet. Voller Zuversicht und Freude. Jetzt geht’s nach Ameland und dann ist es schon so weit. Die Konfirmation kann kommen. 

„Jedes Jahr wieder das gleiche Gefühl: Die viele Arbeit wird reichlich belohnt. Ein Geschenk auch für uns.“ meinte Udo Schmidt-Albrecht, der gemeinsam mit Judith Schäfer und Reinhard Lohmeyer diesen Gottesdienst mit den Konfis entwickelt und einstudiert hatte.

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