Andacht zum Abschied von der Kapelle im von-Bodelschwingh-Krankenhaus

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Am Beginn dieses Jahr hat sich in Ibbenbüren ein bedeutsamer Wandel in der Krankenhauslandschaft vollzogen. Nach langjähriger Planungs- und Bauzeit wurde die „Einhäusigkeit“ des Klinikums Realität. Die damit verbundene Schließung des von-Bodelschwingh-Krankenhauses beendete auch die dreißigjährige Tradition der Gottesdienste im evangelischen Gottesdienstraum des Hauses. Am 27. Januar 2021 kamen Vertreter der Krankenhausseelsorge, der Klinikleitung sowie der evangelischen und katholischen Kirche zu einer letzten kirchlichen Feier zusammen. „Dieser konkrete Kapellenraum ist einer von vielen, in dem größeren Raum, den Gott uns gibt“, sagte Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin Andrea Klausmann in der Andacht. Die musikalische Gestaltung übernahm Bettina Leithäuser an der Orgel.

„Die evangelische Krankenhausseelsorge bleibt eine wichtige Säule im Krankenhausbetrieb des katholischen Trägers der Mathias-Stiftung“, freute sich André Ost, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg. Er verabschiedete mit der Entwidmung einen Teil der evangelischen Krankenhausgeschichte im Kirchenkreis. Etwas 1500 Gottesdienste und 1500 Messen wurden hier gefeiert. Die Kapelle hatte eine große Bedeutung für die Menschen, wie aus Erzählungen von Teilnehmern deutlich wurde. Pfarrer Reinhard Lohmeyer war sehr froh über die Sicherung des Krankenhausstandortes. Er würdigte die Entscheidung, dass die Fenster erhalten bleiben und einen neuen Platz finden werden. Der katholische Krankenhausseelsorger, Diakon Manfred Liesbrock, zündete zum ersten Mal die Osterkerze des Jahres 2020 an, die wegen der ausgefallenen Gottesdienste im vorigen Jahr nicht leuchten konnte. Der leitende Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Ibbenbüren, Stefan Dördelmann, berichtete über seine Dienste der Krankensalbung. Auch Pfarrer Klemens Niermann und Schwester Michaela von der katholischen Krankenhausseelsorge haben die Kapelle mit Messen und kirchlichen Feiern über viele Jahre lebendig gehalten.                                            

Pfarrer Andres Finke von der evangelischen Matthäusgemeinde verspürte etwas Wehmut, wollte aber auch nach vorne schauen. Die Pfarrerin und ehemalige Krankenhausseelsorgerin Irmtraud Rickert war stets von der Intensität der Gefühle in dem Raum beeindruckt. Dr. Markus Jüngerhans, Kaufmännischer Direktor des Klinikums sowie der Ärztliche Direktor Dr. Ludger Reekers verwiesen auf die enge Verbindung zwischen Medizin und Seelsorge. Pfarrerin Monika Altekrüger sprach mit Diakon Liesbrock die Fürbitten.

Jürgen Nass, bis 2020 evangelischer Krankenhausseelsorger, blickte zurück in die Geschichte der Kapelle und würdigte viele Personen, die mit ihr verbunden waren. Rund um die Uhr bot sie Gelegenheit für Ruhe, Besinnung und Gebet. Raumprägend sind die von Ruth Engstfeld-Schremper geschaffenen Fenster mit sechs „Werken der Barmherzigkeit“ aus dem Matthäusevangelium. Die Eingangstür hat die bekannte Künstlerin mit dem Christusmonogramm sowie sechs Flammen in Bezug auf die Menora gestaltet. Reinhard Lohmeyer erläuterte die Gedanken hinter den Symbolen und Bildern.

Der neue Ort für Gottesdienste und Messen beider Konfessionen wird die Kapelle des St-Elisabeth-Hospitals sein. Dorthin würden auch die Altarbibel, das Abendmahlsgerät und andere Gegenstände gebracht, versprach Klausmann. Das lebendige ökumenische Miteinander wird mit Wortgottesdiensten fortgesetzt.

Bildunterschrift:

Eine letzte kirchliche Feier beendete die dreißigjährige Tradition der Gottesdienste in der evangelischen Krankenhauskapelle des von-Bodelschwingh-Krankenhauses in Ibbenbüren: Ulrike Rosenbaum, Diakon Manfred Liesbrock, Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin Andrea Klausmann, Superintendent André Ost und Markus Jüngerhans, Kaufmännischer Direktor des Klinikums (v.l.).

Die raumprägenden Fenster mit sechs Werken der Barmherzigkeit hat die Künstlerin Ruth Engstfeld-Schremper geschaffen.