Aktionswoche zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

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Tschernobyl, Ukraine, im Jahr 1986. In Block 4 des Kernkraftwerks ereignet sich die bisher größte Nuklearkatastrophe der Menschheit. Zum Jahrestag lud die Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ am 23. April zu einem Gedenkgottesdienst in der Christuskirche ein. Musikalisch beigetragen hat der Chor „Melodia“ unter Leitung von Lilli Schäfer. Der Gottesdienst war Auftakt einer entsprechenden Aktionswoche vom 23. bis 28. April. Das Schicksal der Kinder im Bewusstsein der Menschen zu halten, das hat sich seit vielen Jahren die Ibbenbürener Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ zur Aufgabe gemacht.

Pfarrer i.R. Reinhard Paul, der den Gottesdienst leitete, spitzte es auf die ihm eigene Weise zu: „Erwachsene führen Kriege und verursachen Katastrophen; Kinder sind die Schwächsten, sie trifft es am härtesten.“ Die Gefährdung gerade der Kinder in den betreffenden Regionen sei definitiv weiterhin gegeben, so Paul. Aus diesem Grund organisiert die Initiative bereits zum 25. Mal eine Ferienaktion für knapp 40 Kinder aus Svensk. Ziel der vierwöchigen „Erholung von der Radioaktivität“ ist es wie immer, das Immunsystem und die Gesundheit der Kinder zu stärken.

Dank und Anerkennung für das langjährige Engagement gab es am Sonntag nicht nur vom Superintendenten des Kirchenkreises Tecklenburg, André Ost, der den Einsatz der Ibbenbürener als „wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung“ würdigte, sondern auch von Valentina Daschkewitz aus Minsk. „In den Herzen der Mütter wächst die Hoffnung, dass ihre Kinder gesund werden und bleiben“, sagte sie. Bis Freitag wird sie an Ibbenbürener und Recker Schulen über die Tschernobyl-Katastrophe und ihre Folgen aufklären. Sie tut dies zusammen mit Juri Vatzkel. Er war unmittelbar nach dem Unfall sechs Wochen lang als Liquidator in der havarierten Anlage eingesetzt.

Im Rahmen der Aktionswoche lädt die Initiative am Donnerstag um 17 Uhr, gemeinsam mit dem Heimatverein und dem Knappenverein, zu einer öffentlichen Diskussionsrunde mit den Zeitzeugen im Heimathaus Ibbenbüren, Am Sportzentrum 30, ein.

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Gedenkgottesdienst Tschernobyl-Katastrophe 2017

Zeitzeugin Valentina Daschkewitz aus Minsk richtete ihre Dank- und Grußworte an die Ibbenbürener.Ebenso der Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, André Ost.

 

 

 

Text und Fotos: Holger Luck