Abschied von Pfarrerin Uta Wiggermann

Kategorien: Christuskirche

Zum letzten Mal feierte Pfarrerin Uta Wiggermann am letzten Sonntag Gottesdienst in der Christuskirche. Mehr als 100 Menschen waren gekommen, um – unter den gebotenen Corona-Schutzmaßnahmen – sich von ihr zu verabschieden. Musikalisch begleiteten Christian Schauerte und Nicole Goedereis-Buller die Feier. Nach ihrer Hochzeit mit Theologieprofessor Albrecht Beutel, der an der Universität in Münster lehrt, will Uta Wiggermann nun ihren Lebensmittelpunkt nach Münster verlagern und verlässt aus diesem Grund Ibbenbüren und unsere Kirchengemeinde.

In ihrer Predigt sprach Uta Wiggermann über einen Vers aus Psalm 8: Was ist der Mensch, dass Gott seiner gedenkt? Bei Gott sind wir alle Promis, so Pfarrerin Wiggermann. Aber Gott schaut nicht mit dem Big Brother-Blick auf uns. Wir können uns vor Gott nicht maskieren, er sieht in unser Herz. Gott verurteilt nicht, er bejaht von Beginn an alle Menschen und auch wir Menschen sollen uns bejahen.

Sie habe, so Uta Wiggermann, in den vergangenen Jahren das gute menschliche Miteinander in dieser Kirchengemeinde kennengelernt und bedankte sich dafür herzlich bei allen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Gemeindegliedern. Sie könne nur eine Auswahl der vielen Projekte und Aufgaben nennen, die in dieser lebendigen Gemeinde stattfinden und an denen sie teilhaben durfte: Von der Kinder-, Konfirmanden- und Jugendarbeit, über Besuchsdienste, das Café International, die Zusammenarbeit mit den vielen Ehrenamtlichen, Seniorennachmittage und natürlich die Begleitung an wichtigen Punkten im Leben, wie Taufen, Hochzeiten und Jubelhochzeiten oder Beerdigungen.

Auch die Namen von allen, denen sie danken wollte, könne sie nicht aufzählen, „sonst sind wir heute Nachmittag noch hier“. Für ihre tatkräftige Hilfe und private Unterstützung dankte sie dennoch namentlich Küster Markus Heinze und Wilfried Freese, die ihr mit nachbarschaftlicher Hilfe und mit Fahrdiensten jederzeit zur Seite gestanden hätten.

Zum vierten Mal in diesem Jahr sei er nun schon in der Christuskirche, stellte Superintendent André Ost zu Beginn seiner Ansprache fest. Eine Einführung habe er schon feiern, zwei Kollegen bzw. Kolleginnen in den Ruhestand verabschieden dürfen. „Und nun auch noch Sie, Frau Wiggermann.“ Nach ihren fünfeinhalb Jahren Dienst in der Gemeinde habe sie für eine dreifache Überraschung gesorgt: Mit der Ankündigung ihrer Hochzeit, dem Wunsch, ihren Lebensmittelpunkt nach Münster zu verlegen, und der Tatsache, dass alles so schnell gehen werde. „Das ist Ihre private Entscheidung, die niemand verstehen muss und für die Sie niemanden um Rat zu fragen brauchen.“

„Sie haben in dieser Gemeinde viele positive Akzente gesetzt“, so André Ost. Ihren Weggang habe sich hier keiner gewünscht – sonst herrschte jetzt ja Gleichgültigkeit. Stattdessen seien es viele Emotionen, die die Gemeinde jetzt bewegen: Natürlich Sympathie und Verständnis, Dankbarkeit, aber auch Trauer und Enttäuschung. Was bei all dem immer möglich sein sollte: „Eine dankbare Haltung, die bewahrt, was gut war. Und vieles war gut.“ Er wünschte Uta Wiggermann und ihrem Mann Gottes Geleit und Segen, Glück und Zuversicht. Aber auch der Gemeinde, die nun erneut nach kurzer Zeit eine vakante Stelle besetzen muss, wünschte er Zuversicht und Hoffnung.

Jörg Zweihoff als Vorsitzender des Presbyteriums, Presbyter Reinhard Kirbs, Pfarrer Paul Hagemann von der katholischen Kirchengemeinde und viele weitere Kollegen und Gemeindeglieder bedankten sich im Anschluss an den Gottesdienst noch persönlich bei Uta Wiggermann, die dann noch einmal das letzte Wort hatte: „Durch Corona sind langfristige Planungen und persönliche Abschiede derzeit leider nicht möglich. Mir wäre es sehr wichtig gewesen, mich in allen Gruppen und Kreisen noch einmal verabschieden zu können. Umso intensiver denke ich heute an alle. Seid behütet.“