Café International in Laggenbeck öffnet jetzt von 17 bis 19 Uhr

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Die ehrenamtlichen Mitstreiter der Flüchtlingshilfe Laggenbeck haben beschlossen, die bisherigen Öffnungszeiten des „Cafés International“ im Elsa-Brandström-Haus um eine Stunde zu verschieben. „Unser Arbeitsschwerpunkt hat sich geändert“, erklärt Pastor Reiner Ströver. Es gehe seltener um Behördengänge oder Arztbesuche, sondern hauptsächlich um die Suche nach Arbeit und Wohnung. Einige der bisherigen Teilnehmer haben bereits einen Arbeitsplatz gefunden oder besuchen Integrationskurse. Die Jugendlichen sind am Nachmittag länger in der Schule. Deshalb öffnet der Treffpunkt der Evangelischen Kirchengemeinde jetzt von 17 Uhr bis 19 Uhr.

Die Flüchtlingshilfe ist stolz auf Erfolge bei der Wohnungssuche für die Geflüchteten und den Vermietern dankbar für die Unterstützung. Zwei Syrer haben zudem einen Vollzeitjob angetreten, andere verrichten Aushilfstätigkeiten. Es bestünden gute Kontakte zum Jobcenter und zur Stadt, doch die Wartezeit bei Integrationskursen sei lang. Als neues Projekt hat sich die Gruppe vorgenommen, einer freiwillig nach Albanien ausgereisten Familie die Rückkehr nach Laggenbeck zu ermöglichen. „Die Eltern leben dort mit ihrer kleinen Tochter in ärmlichsten Verhältnissen und haben keine Perspektive“, stellen die Helfer fest. Damit der Vater hier Arbeit finden kann, übernimmt die Evangelische Kirchengemeinde für 90 Tage Mietkosten, der Arbeitskreis sichert Krankenversicherung und Lebensunterhalt für die dreiköpfige Familie ab.

S. (30) ist seit 1 1/2 Jahren hier und spricht schon recht gut Deutsch. Er hat hat eine Arbeit bei Gilne in Mettingen gefunden und eine eigene Wohnung in Laggenbeck. Für die Zukunft hat er einen Wunsch: er möchte heiraten. Ins Café International kommt er gern, um sich auszutauschen und Deutsch zu sprechen. Die ursprüngliche Idee einer Begegnungsstätte für Deutsche und Ausländer ließ sich nicht verwirklichen, die Flüchtlinge bleiben meist unter sich, bedauert Reiner Ströver, der sich auch von der Politik mehr Anerkennung wünschte. „Solange der Bedarf da ist, machen wir weiter“, sagt er. Helfern und Besuchern ist das friedliche Miteinander zwischen Muslimen und Christen eine Herzensangelegenheit. Etwa 15 Ehrenamtliche engagieren sich regelmäßig für den offenen Treff, zu dem jeder kommen kann. Er ist im Elsa-Brandström-Haus, Permer Str. 39 zu finden.